Enthalten in: | Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Ms. germ. qu. 1131 Theologica varia |
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lfd. Nr.: | 4 |
Foliierung: | 9r–10v |
Verfasser: | Meister Eckhart |
Bezeichnung/Überschrift: | Predigt 57 (DW II) |
Incipit: | Vidi ciuitatem sanctam Jerusalem novam descendentem de celo. Sant Johanses sach ain statt. Ain statt verzaichet zway ding ... |
Texttyp: | Predigt |
Anlass: | C 11 |
Thema/Regest: | Die Predigt folgt in ihrem Aufbau dem Schema der Homilie, nach dem die einzelnen Bestandteile des Schrifttexts nacheinander ausgelegt werden: Die Stadt, von der die Rede ist, bezieht Eckhart auf die Seele. Sie ist befestigt, und in ihr soll Eintracht herrschen. Den Aspekt des Friedens greift er im zweiten Abschnitt auf: Mit Dionysius ist Friede zu verstehen als rechte Ordnung aller Dinge. Daneben bedeutet Friede, dass diese Ordnung von der Liebe geprägt ist und dass in ihr die Kreaturen dienstfertig sind. Darüber hinaus lässt der Friede die Kreaturen in Gott zurückkehren. Diese Rückkehr ist das Thema der folgenden Ausführungen: Heilig ist die Lauterkeit, die Abkehr von den Sünden, die die Seele frei und Gott gleich macht. Denn einzig die Gleichheit lässt Gott in die Seele eintreten, letztlich einzig die vom Körper befreite Gleichheit im Geiste, wie sie Johannes erfuhr. Nur soweit die Seele sich vom Irdischen zu lösen vermag, wird sie Gott gleich und heilig. Wahre Tugend setzt diese Loslösung voraus. In der Einung mit Gott, die sich in der heiligen Seele vollzieht, gelangt diese in den Ursprung zurück. Das heißt, dass die Seele neu wird, denn sie gelangt in die Überzeitlichkeit Gottes, in der die Urbilder aller Dinge in Gott und als Gott selbst aufgehoben sind. Ausgehend von diesem Gedanken, dass das Urbild in Gott sei, welches dem menschlichen Leib eingegossen werde, führt Eckhart – das Konzept der Läuterung erklärend – aus, dass die – richtige, dieser Bildhaftigkeit entspringende – Liebe zu sich selbst identisch sei mit der Gottesliebe. Diese überwindet schließlich selbst die Unerkennbarkeit Gottes in einem Prozeß der Einung, den Eckhart in einer frei interpretierenden Wiedergabe des Hohelieddialoges skizziert. (Largier I, S. 1076f.) |
Bibelstellen: | Apc 21,2 |
Personennamen: | Johannes (Evangelist) |
Ortsnamen: | Jerusalem |
Schlagworte: |
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Edition: | Quint, J./Steer, G. (Hg.), Meister Eckhart, Die deutschen und lateinischen Werke, hg. im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Abt. I: Die deutschen Werke, Stuttgart 1936ff., DW II, 57. |
Literatur: |
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Eingestellt am: 19. Apr 2010 13:45
Letzte Änderung: 31. Mai 2012 10:30
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