Enthalten in: | Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Ms. germ. oct. 65 Predigten, Traktate und Sprüche aus dem Kreise der Mystiker (Mystische Sammelhandschrift mit Predigten, Traktaten und Sprüchen) |
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lfd. Nr.: | 42 |
Zählung lt. Katalog: | B XL,11 |
Foliierung: | 51r–54r |
Verfasser: | Meister Eckhart |
Bezeichnung/Überschrift: | Predigt 25 (DW II) |
Incipit: | »Moyses orabat dominum deum suum dicens« etc. Ich hab ein woertlin gesprochen in der latine vnd das wort spricht ze tùtsche: »Moyses hat sinen herren got gebetten: Herre war vmbe zv`rnet din grimme wider din volk? Do antwurtet im got vnd sprach: Moyses la mich zv`rnen verhenge mir des erlovb mir des gvnne mir des gestate mir des das ich zv`rne vnd mich reche an dem volk ... |
Texttyp: | Predigt |
Anlass: | [T 22/3?] |
Thema/Regest: | Die Predigt folgt in ihrem Aufbau dem Schrifttext. Sie setzt ein mit der Bestimmung des Verhältnisses des Menschen zu Gott. Der Mensch, der Gott liebt, folgt dem Willen Gottes, indem er ihn akzeptiert und so nicht das Seine, sondern die Ehre Gottes sucht. Diese Perspektive vertieft der zentrale Hauptteil der Predigt: Sucht der Mensch das Seine in seinem Handeln, zürnt Gott über den Verlust der Seligkeit des Menschen, denn nur derjenige, der seinen Willen zugunsten desjenigen Gottes aufgibt, wird von Gott erfüllt. Dies setzt jedoch voraus, dass der Mensch nichts anderes als Gott will und Gottes Willen vollkommen akzeptiert, da nur in dieser Einheit des Wollens Gott seinen Sohn im Menschen gebären kann. Hat der Mensch seinen Eigenwillen aufgegeben, muss Gott dies tun. Die Selbstaufgabe erläutert die Auslegung des dritten Elements des Leitverses: Ein guter Mensch darf in seinen Werken nicht das Seine suchen; er darf sein Wirken und sein Leben nicht als das Seine begreifen. Dadurch vermag er an allen je gewirkten guten Werken partizipieren, insofern er seine Individualität abgelegt hat und eins geworden ist mit der Menschennatur Christi. Im Schlussteil wird nochmals hervorgehoben, dass kein Teilen zwischen Gott und Mensch möglich ist, denn es geht um die totale Selbstaufgabe, in der erst Gott den Menschen mit sich selbst und allen Dingen erfüllt. Entrscheidend ist dabei allein der Wille des Menschen, nicht die praktische Tat, denn im Willen vollzieht sich die Selbstaufgabe. (Largier I, S. 947f.) |
Bibelstellen: | Ex 31,11 |
Personennamen: | Mose |
Schlagworte: |
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Edition: | Quint, J./Steer, G. (Hg.), Meister Eckhart, Die deutschen und lateinischen Werke, hg. im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Abt. I: Die deutschen Werke, Stuttgart 1936ff., DW II, 25, S. 3–18 (kritische Ausgabe unter Berücksichtigung dieser Handschrift). |
Literatur: |
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Sonstiges/Bemerkungen: | 1. 51r Notiz Sudermanns: fol: 250 B. (bezieht sich auf den Basler Taulerdruck, vgl. Largier II, S. 1022). – 2. Nota-bene-Zeichen bei 51v was ein govt vermag mit got ... (S. 8, Z. 8f.), 52r herre dv wirst niemans eigen ... (S. 9, Z. 2f.) und vnd wer dc alle die pine der helle ... (S. 10, Z. 5), 52v Alsvs genzlich was Moyses wille (S. 11, Z. 5), Die meister vragent ... (S. 12, Z. 3) und allein gottes ere (ebd. Z. 7), 53r Das oberost an der menscheit ... (S. 13, Z. 12), 53v Moyses bat sinen heren got (S. 16, Z. 4) und Der hvndert mark durch got gaebe ... (S. 17, Z. 2f.). (Schiewer/Mertens, Repertorium 1,2, S. 524) |
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Eingestellt am: 02. Mär 2010 13:36
Letzte Änderung: 21. Mai 2012 14:00
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